Weiterbildung in Psychodrama
Psychodrama ist eine äußerst vielfältig einsetzbare Weiterbildung, die in der Landschaft der berufsbegleitenden Weiterqualifizierungen in vielen Ländern Europas, Amerikas und Australiens seit Jahrzehnten einen gesicherten Platz hat. Dabei sind die Qualitätsstandards international nahezu gleich, die Dachverbände (in Deutschland der Deutsche Fachverband für Psychodrama / DFP e. V.) stehen untereinander im wissenschaftlichen Diskurs der Qualitätssicherung in der Moreno'schen Lehre und Tradition. Das ursprünglich therapeutische Verfahren fand Eingang in pädagogische, supervisorische, und organisatorische Bereiche. Durch die Entwicklung umfassender soziometrischer Konzepte ist es aus den letztgenannten Feldern nicht mehr wegzudenken und wurde hier von anderen Verfahren häufig kopiert. Psychodrama versteht sich als ganzheitliches Konzept: In der Aktionsphase, häufig eine szenische Arbeit, fordert es den Körper, die Seele und den Intellekt des Menschen. Als weitgehend gruppenorientiertes Verfahren schafft es anschließend eine Integration in die beteiligte Gruppe, um in einem letzten Schritt den Veränderungsprozess oder die mögliche Handlungsalternative analytisch aufzuarbeiten. Gesamtgesellschaftlich ist das Soziodrama eine Methode der Konfliktbearbeitung und des Verstehens und der Veränderung politischer Prozesse.
Einsatzmöglichkeiten:
- Psychotherapie
- Beratung
- Jugend- und Drogenarbeit
- Erwachsenenbildung
- Supervision
- Unterricht und Schule
- Coaching, Organisations- und Personalentwicklung
- Theater- und Regiearbeit
Ausbildungsweg
Struktur der Weiterbildung
Die Psychodrama-Weiterbildung und Anforderungen im Überblick
Die Weiterbildung gliedert sich in drei Phasen, mit denen die folgenden Abschlüsse erreicht werden können:
1. Vor Beginn der Weiterbildung: Einführungs-/Zulassungsseminar und ein Aufnahme-/Zulassungsinterview mit einemLehr-/Weiterbildungsbeauftragten
2. Ca. 2 jährige Grundstufe - Abschluss (Zertifikat): Psychodrama-Praktiker/-in
3. Ca. 2 jährige Oberstufe - Abschluss (Zertifikat): Psychodramatherapeut/-in (MedizinerInnen/PsychologInnen) oder
Psychodramaleiter/-in (pädagogischer oder sozialwissenschaftlicher Hochschulabschluss)
Ein Mindestalter von 22 Jahren wird bei Beginn der Weiterbildung vorausgesetzt.
Das Kolloquium am Ende der Oberstufe bildet den Abschluss der Ausbildung. Es handelt sich hierbei um eine Präsentation mit Fachgespräch und Feedback zur Abschlussarbeit, deren Erstellung Voraussetzung an der Kollquiumsteilnahme ist und die von einer Kommission bewertet wird. Die Kosten für das Kolloquium betragen pro Teilnehmer/-in € 390,00.
Die Weiterbildung wird entsprechend den Richtlinien und Standards des Deutschen Fachverbands für Psychodrama (DFP e. V.) durchgeführt.
Gebühren für die Weiterbildung
Grundstufe | ca. € 3000,- |
Oberstufe | ca. € 7000,- (inkl. Lehrsupervision) |
Das Psychodrama-Institut für Europa Landesverband Deutschland e. V. hat einen Fond für MigrantInnen eingerichtet, so dass die Möglichkeit besteht, die Weiterbildung zu fördern - für weitere Informationen wenden Sie sich bitte gern an die Geschäftsstelle
Anerkennung der Weiterbildung
Psychodrama ist bei Ärztinnen/Ärzten für die Erlangung des Zusatztitels "Psychotherapeut /in" als Zweitverfahren anerkannt. Das Psychodrama-Institut für Europa Landesverband Deutschland e. V. ist anerkannt durch den Deutschen Fachverband für Psychodrama (DFP e. V.).